Mittwoch, 15. Mai 2024

Die KI wird bereits in vielen Verlagen als unterstützendes Tool eingesetzt - Foto: Cash Macanaya/Unsplash

Warum sich Verlage mit KI beschäftigen müssen

Alle sprechen über Künstliche Intelligenz (KI). Es ist eines der vorherrschenden Themen in der Gesellschaft generell und auch in der Medienbranche im Speziellen. Warum ist das Thema hier so relevant?

Fest steht bereits: Die KI ist gekommen, um zu bleiben. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei sehr vielfältig. So können KI-Tools bei Recherchearbeiten unterstützen sowie Headlines und Bildunterschriften texten. Auch kleinere datengestützte und standardisierte Inhalte wie Sportberichte oder Veranstaltungsmeldungen kann die KI bereits selbst verfassen. Darüber hinaus sind Lösungen zur Individualisierung von Paywall-Aussteuerung sowie Preisen möglich.

Viele Medienhäuser nutzen die enormen Chancen eines KI-Einsatzes auch schon. Laut der Trendumfrage 2023 des Medienverband der freien Presse (MVFP) wendet jeder fünfte Verlag KI-Tools bei der Content-Erstellung an. 24 Prozent der Befragten erwarten dadurch beispielsweise Kosten- und Zeitvorteile.

In der Hinsicht können Verlage noch einiges von Tech-Startups lernen. Eine aktuelle Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass 53 Prozent der 203 teilnehmenden Tech-Startups generative KI zur Textgenerierung einsetzen. Anwendung findet die KI dort beispielsweise, um eine E-Mail-Antwort auf eine Kundenanfrage aufzusetzen oder einen langen Fachartikel zusammenzufassen. Nur neun Prozent der Befragten wollen generative KI nicht verwenden. Niklas Veltkamp, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, erläutert die Relevanz dieser Ergebnisse: „Startups sind Vorreiter beim Einsatz neuer Technologien. Eine so schnelle und breite Nutzung generativer KI durch Gründerinnen und Gründer sollte ein Signal an die gesamte Wirtschaft sein: Alle Unternehmen – auch kleine Handwerksbetriebe und Selbständige – sollten prüfen, wo Künstliche Intelligenz sinnvoll eingesetzt werden kann.“

Eine Einschätzung von KI-Experten

Welche Aspekte bei einem KI-Einsatz schließlich zu bedenken sind, wissen die Digitalisierungsexperten der Strategieberatung Nunatak, München. Johannes Vogel, Associate Partner & Managing Director, und Duncan Lane, Senior Consultant, weisen im DNV-Interview auf die wichtigsten Punkte hin.

Neben den bereits aufgezählten Vorteilen, berichtet Lane von Herausforderungen und Risiken, die beim KI-Einsatz zu beachten sind: „Es besteht die Gefahr einer Homogenisierung des Journalismus. Denn viele KI-Lösungen basieren auf wenigen Modellen. Wenn diese Modelle einen Bias aufweisen, könnte der sich nicht nur in vielen KI-Anwendungen zeigen, sondern eben auch zur Homogenisierung der Berichterstattung führen. Das heißt, Ereignisse würden aus einer bestimmten Perspektive betrachtet und bewertet.“ Daher sei eine allgemeingültige Regulierung erforderlich. „Die Europäische Union hat da bereits eine Initiative angestoßen. Inhalte, die mit generativer KI erstellt wurden, sollten klar gekennzeichnet sein. Es ist zudem dringend erforderlich, urheberrechtliche Aspekte im Zusammenhang mit KI zu klären“, führt er weiter aus.

Die weit verbreitete Angst, dass KI die Kontrolle übernehmen könnte, schätzt das Nunatak-Team als dystopisches Szenario ein. „Obwohl die aktuellen Entwicklungen beeindruckend sind, sind wir noch weit davon entfernt, dass Menschen durch KI vollständig oder weitgehend ersetzt werden könnten“, so Lane.

Letztendlich sei aber klar, dass die Nutzung von KI für den Erfolg von Unternehmen immer entscheidender wird. Vogel: „Unternehmen, die sich jetzt nicht mit KI auseinandersetzen, verlieren einen entscheidenden Vorteil, der sie im Wettbewerb mit anderen Unternehmen zurückfallen lassen wird.“

Das vollständige Interview mit Johannes Vogel und Duncan Lane lesen Sie in der aktuellen DNV-Ausgabe 6/2023. Neben einer Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Künstlichen Intelligenz, fassen die Experten auch praktische Dos & Don‘ts zusammen. Zur Bestellung geht es hier.

Was Sie dort außerdem erwartet:

  • Kai Kromat, Head of Digital, und Rosa Aicher, Business Development Manager, von der Mediengruppe Klambt erklären, wie sie KI-Anwendungen bereits erfolgreich in der Content-Erstellung einsetzen. Rund 35 Prozent der veröffentlichten Artikel werden KI-gestützt erstellt. Dadurch wird Zeit gespart, die wiederum in andere wichtige Projekte investiert werden konnte. "Wir sprechen hier teilweise von über 50 Prozent Zeitersparnis bei der Erstellung unserer Inhalte“, verrät Kromat.
  • Zudem gibt Robert Zilz, Head of Data bei den Kölner Stadt-Anzeiger Medien, Einblicke in ihre KI-Nutzung. Neben der Erstellung standardisierter Inhalte kommt die KI dort zu Personalisierungszwecken zum Einsatz: Mit dem sogenannten „Homepage-Recommender“ will das Team Engagement und Reichweite steigern.

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