Mittwoch, 01. Mai 2024

Die Zahlungsbereitschaft für digitale Bezahlinhalte scheint in Neuseeland höher als in vielen anderen Märkten - Abb.: CleanPNG, Freepik

Zahlungsbereitschaft für Paid Content in Neuseeland offenbar relativ hoch

Paid Content ist für Verlage ein stetig wachsendes Geschäft, doch die Umsätze bewegen sich im Vergleich zu den Print-Erlösen oft noch auf einem geringen Niveau. Es steht die Frage im Raum, wie viele Abonnenten sich zu welchem Preis für die digitalen Bezahlinhalte gewinnen lassen. Mit Blick auf die grundsätzliche Zahlungsbereitschaft für Paid Content rangiert Deutschland im internationalen Vergleich im Mittelfeld: Laut dem Digital News Report des Reuters Institute for the Study of Journalism haben 14 Prozent der Bevölkerung schon einmal online für Nachrichtenangebote bezahlt.

Ein Land, das in diesem internationalen Vergleich bisher nicht enthalten war, ist Neuseeland. Forscher des AUT Research Centre for Journalism, Media and Democracy (JMAD) in Auckland haben nun versucht, diese Informationslücke zu schließen. Ihre Studie „Trust In News In Aotearoa New Zealand 2023“ beschäftigt sich primär mit dem Vertrauen in die Medienmarken Neuseelands, stellt aber auch die Frage nach dem digitalen Bezahlverhalten.

"Überraschend" hohe Zahlungsbereitschaft

Das Ergebnis: 23 Prozent der befragten Personen hätten schon einmal für den Zugang zu Online-Nachrichten bezahlt. Vergleich man dieses Ergebnis mit den Daten aus dem Reuters-Report, so liegt die Zahlungsbereitschaft für Paid Content in Neuseeland nicht nur über dem internationalen Durchschnitt (17 Prozent), sondern ist sogar der dritthöchste Wert unter den erfassten Märkten. Höher war die Zahlungsbereitschaft im Reuters-Report aus 2022 nur in Norwegen (41 Prozent) und Schweden (33 Prozent).

Dr. Merja Myllylahti, Co-Autorin der Studie aus Neuseeland, bezeichnet die Ergebnisse in einem Blog-Beitrag der International News Media Association (INMA) als „überraschend“. Denn Paid Content sei im neuseeländischen Zeitungsmarkt noch ein „relativ neues Phänomen“.

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Digital-only-Abos am beliebtesten

Reine Digital-Abos sind laut Studie die am weitesten verbreite Form der Monetarisierung von Online-Inhalten in Neuseeland. 49 Prozent der Befragten gaben an, ein solches Abo abgeschlossen zu haben. Danach folgen Mitgliedschafts- bzw. Membership-Modelle und Kombi-Abos aus Print und Digital. Jeweils 29 Prozent der Befragten zahlen (auch) in dieser Form für digitale Bezahlinhalte.

Mit Blick auf die Altersstruktur der Paid-Content-Zahler berichtet Co-Autorin Dr. Myllylahti im INMA-Blog, dass sich in Neuseeland tendenziell mehr ältere als jüngere Personen für die digitalen Bezahlinhalte interessieren. Der Anteil der Paid-Content-Zahler unter den 18- bis 24-Jährigen liege bei 15 Prozent, während es bei den über-75-Jährigen 33 Prozent seien.

Der Zeitungsmarkt in Neuseeland könnte damit zu einem interessanten Fallbeispiel für die Vermarktung von Paid-Content-Angeboten werden. Der Markt ist allerdings relativ konzentriert – ein großer Teil der regionalen und überregionalen Zeitungen gehört vier größeren Zeitungsgruppen (Allied Press, Stuff, Independent, NZMW New Zealand Media and Entertainment).

 

Wissen über Paid Content vertiefen:

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Paid-Content-Umsatz knackt 2024 die 500 Millionen-Euro-Marke (dnv-online.net)

Paid-Content-Strategien: Nutzwert entscheidet über Zahlungsbereitschaft (dnv-online.net)

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