Donnerstag, 02. Mai 2024

Verleger- und Journalistenverbände kritisieren Blockade von 4Press-Verteilzentrum in Hamburg

Am vergangenen Wochenende machte die Blockade eines Verteilzentrums des Presse-Grossisten 4Press Schlagzeilen. Unter anderem Hamburger Morgenpost und Der Spiegel berichteten, wie rund 70 Demonstranten für rund 2,5 Stunden die drei Zufahrten zum Betriebsgelände (und damit die Auslieferung von Zeitschriften und Zeitungen) blockierten (mehr dazu hier).

Im Nachgang haben die Verbände der Zeitschriftenverleger (MVFP) und Zeitungsverleger (BDZV) sowie der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die Blockade kritisiert. Sie nahmen dabei auch Bezug auf ähnliche Vorfälle vor den Gebäuden von NDR, Bayerischer Rundfunk, Allgäuer Zeitung und Deister-Weser-Zeitung.

Stephan Scherzer, MVFP-Hauptgeschäftsführer, erklärt: „Zu versuchen, die Presse mundtot zu machen, weil man unzufrieden mit der Berichterstattung ist – sei es durch Einschüchterung, Verächtlichmachung oder wie jetzt in Hamburg geschehen, durch Fahrzeug-Blockaden von Auslieferungsstellen von Presse - ist ein gefährlicher Irrweg. Meinungsfreiheit, das Streiten um die Sache, der Wettstreit der Ideen und eine freie und unabhängige Presse sind die Basis unserer Demokratie. Eine freie Presse steht für die Freiheit aller Meinungen – als Gesellschaft müssen wir sie gegen den Ansturm von Ideologie, Extremismus und Radikalität verteidigen.“

Von Seiten des BDZV heißt es: "Das ist ein Angriff auf die freie Presse. Weil ihnen die Berichterstattung nicht passt, nehmen Demonstranten einfach Zeitungen und Zeitschriften als Geisel.“

Im BDZV sorgt man sich auch angesichts von Aggression und Gewalt gegenüber Journalisten: „Wer Journalistinnen und Journalisten angreift, Medien verächtlich macht und Pressehäuser blockiert, will nicht diskutieren, sondern unsere Freiheit zerstören. Das werden wir nicht zulassen."

Im DJV sieht man die Blockaden als „Versuch, die Pressefreiheit einzuschränken“. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster kritisiert vor allem das Vorgehen: „Das darf als Protestform nicht Schule machen. Andernfalls muss die Polizei das Grundrecht der Pressefreiheit durchsetzen.“

Beuster weist zudem darauf hin: „Wer mit der journalistischen Berichterstattung nicht zufrieden ist, kann Leserbriefe schreiben oder Postings in sozialen Netzwerken absetzen.“ Bei Verstößen gegen die Statuten des Pressekodex sei der Deutsche Presserat der richtige Ansprechpartner.

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