Mit dem neuen Podcast-Angebot für Abonnenten will Tamedia die Digitalisierung der journalistischen Inhalte vorantreiben - Foto: Raisa Durandi
Tamedia stärkt Abo-Geschäft durch neuen True-Crime-Podcast
Der Hype um das Podcast-Format, welcher vor allem während der Corona-Jahre ausgeprägt war, mag abgeflaut sein – nichtsdestotrotz bleiben Podcasts ein beliebtes Tool für die Ansprache neuer Zielgruppen, damit verbundener Reichweitengewinnung und als Exklusivinhalt für Abonnenten. Letzteres stellt auch ein neues Angebot von Tamedia (gehört zur Schweizer TX Group mit Hauptsitz in Zürich) dar: Um die Digitalisierung der eigenen, journalistischen Formate voranzutreiben, hat die Mediengruppe eine neue Podcast-Serie auf den Markt gebracht, die exklusiv für Abonnenten verfügbar ist. Dabei handelt es sich um das True-Crime-Format „Unter Verdacht“.
Dass Tamedia das True-Crime-Format wählt, ist kein Zufall: Wahre Verbrechensfälle gehören nach wie vor zu einem der beliebtesten Podcast-Genres (neben Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Sport und Gesundheit) und sprechen dabei vor allem weibliche Zielgruppen an (mehr dazu hier). In „Unter Verdacht“ werden die Fälle nicht nur besprochen, sondern auch von Experten wie beispielsweise der Forensikerin May Beyli-Helmy oder dem Tagi-Gerichtsreporter Thomas Hasler eingeordnet. Zusätzlich kommen Zeitzeugen und Betroffene in dem Format zu Wort.
Podcasts als Exklusivinhalte für Abonnenten
Die Folgen erscheinen im wöchentlichen Format, mit Donnerstag als festem Erscheinungstag. Dabei werden die einzelnen Verbrechensfälle in jeweils drei Folgen à zwanzig Minuten aufgeteilt. Produziert und moderiert werden diese von Sara Spreiter und Noah Fend, beide Teil des Podcast-Teams bei Tamedia. Den Auftakt machte am 28. März 2024 ein Fall aus der Berner Agglomeration: BZ/Bund-Redakteur Cedric Fröhlich begleitete hier einen Prozess und rollt diesen in der Podcast-Folge auf.
Der neue Podcast wird exklusiv für alle Abonnenten der Tamedia-Marken zugänglich sein – darunter etwa die Berner Zeitung (BZ) und die Basler Zeitung (BaZ), mit denen die Podcast-Folgen gemeinsam entwickelt werden. Um den Podcast auch für Nicht-Abonnenten interessant zu machen, greift Tamedia auf eine gängige Herangehensweise im Podcast-Bereich zurück: Einerseits ist jede erste Folge eines dreiteiligen Falles kostenfrei zugänglich. Andererseits wird außerdem der kostenfreie, begleitende und gleichnamige Newsletter „Unter Verdacht“ gestartet. So bleibt das eigentliche Angebot kostenpflichtig, kann bestenfalls aber auch Nicht-Abonnenten ansprechen.
Eine andere Möglichkeit, Abonnenten in puncto Podcasts einen Exklusiv-Vorteil zu bieten, findet sich bei einem jüngst gestarteten Angebot des Hamburger Spiegel: Mitte April 2024 startete das Blatt die neue Podcast-Reihe NDA. Die Folgen erscheinen freitags zwar auf allen gängigen Podcast-Plattformen als kostenfreies Angebot – Abonnenten von Spiegel Plus können die ersten fünf Folgen aber bereits vorher anhören.
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Vivian Katharina Bissel 02.04.2024