Am 13. Mai 2023 ist Günther Grotkamp, der "Architekt" der Funke Mediengruppe, im Alter von 96 Jahren im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Das gab Dr. Tobias Korenke, Sprecher des Essener Medien-Hauses, am 16. Mai 2023 bekannt. 

Günther Grotkamp, der am 27. Januar 1927 in Essen-Werden das Licht der Welt erblickte, starb an dem Tag, an dem der 75. Geburtstag der WAZ und dmait auch sein Werk gefeiert wurde. Er stand über 40 Jahre an der Spitze der WAZ-Gruppe. Der Jurist und Betriebswirt kam 1960 als Personal-Chef und Justiziar zum Verlag der WAZ und wurde schnell zum engsten Vertrauten von Jakob Funke, der 1948 zusammen mit Erich Brost die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) gründete. 1975 nach dem Tod von Jakob Funke übernahm Günther Grotkamp dessen Aufgaben und wurde Geschäftsührer der WAZ-Gruppe. 

Unter seiner Führung entwickelte sich das Essener Medienhaus zu einem der bedeutendsten Medien-Konzerne in Deutschland. Das von maßgeblich von ihm konzipierte WAZ-Modell hat in der Medien-Branche viele Nachahmer gefunden. Dieses Modell sorgt dafür, dass die Verlagsbereiche unterschiedlicher Titel zusammengeführt werden können und so den unabhängigen Redaktionen eine starke ökonomische Basis zur Verfügung steht. 

Günther Grotkamp holte nicht nur die drei Zeitungen NRZ, WP und WR in die WAZ-Gruppe, sondern kaufte mach dem Fall der Mauer drei Zeitungen in Thüringen und später noch die Braunschweiger Zeitung. Darüber hinaus übernahm er noch zahlreiche Frauen- und TV-Magazine. Damit legte er den Grundstein für den heutigen Medien-Konzern, zu dem zwölf Tageszeitungen, über 100 Zeitschriften, elf Radio-Sender sowie zahlreiche Service- und Onlione-Portale gehören. 

Auch nach seiner Pensionierung blieb Günther Grotkamp dem Medienhaus eng verbunden. Er war der wichtigste Berater seiner Frau Petra Grotkamp, der jüngsten Tochter von Jakob Funke, und wirkte auch aktiv an der Vereinigung aller Unternehmensanteile in der FUNKE-Familie im Jahr 2012 mit.